Kann man Serotonin im Blut messen?

Kann man Serotonin im Blut messen?

Der Neurotransmitter Serotonin wird mit zahlreichen Körperfunktionen in Verbindung gebracht. Um seine vielfältigen Aufgaben zu erfüllen, muss der Körper ausreichend Serotonin produzieren. Das geschieht größtenteils im Darm, aber auch im Gehirn. Sowohl ein Serotoninmangel als auch ein Serotoninüberschuss können sich negativ auf Gesundheit und Wohlbefinden auswirken. Deshalb ist es wichtig, bei Beschwerden, die mit Serotonin zusammenhängen können, den Serotoninspiegel zu messen. Aktuell stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung, mit denen sich Serotonin im Körper messen lässt.

Kann man Serotonin im Blut nachweisen?

Serotonin messen Blut
Ja, es gibt die Möglichkeit, den Serotoningehalt im Blut zu messen. Der Hausarzt kann einen solchen Test durchführen. Gemessen wird der Serotoninwert im Blutserum. Der Referenzbereich für Serotonin im Blut liegt zwischen 50 - 200 µg/l bzw. 250 - 800 µg/1012 Thrombozyten [1]. Das bedeutet, dass die Werte eines gesunden Menschen normalerweise in diesem Bereich liegen.

Alternativ besteht die Möglichkeit, das Serotonin im Urin zu messen. Dies wird häufig im Rahmen eines Klinikaufenthalts gemacht, ist aber inzwischen mit entsprechenden Testkits auch zu Hause möglich. Die Tests machen das Serotonin messen im Urin einfach, indem eine Urinprobe an ein Labor geschickt und dort professionell ausgewertet wird.

Macht Serotonin messen im Blut Sinn?

Serotonin messen Körper

Das kommt darauf an, zu welchem Zweck der Serotoninspiegel bestimmt werden soll. Wer wissen möchte, ob sein Serotoningehalt im Gehirn hoch genug ist, wird mit einer Blutuntersuchung keine Erkenntnisse hierzu gewinnen. Denn im Verdauungstrakt und in der Lunge befindet sich ein Vielfaches der Serotoninmenge im Gehirn und das im Blut befindliche Serotonin kann die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden. Deshalb hat die Serotoninkonzentration im Blut nur wenig Aussagekraft über den Serotoningehalt im Gehirn. Die Blut-Hirn-Schranke ist auch der Grund, warum Serotonin nicht nur im Darm, sondern auch im Gehirn gebildet wird, wo der Neurotransmitter ebenfalls wichtige Aufgaben erfüllt.

Um das Serotonin im Gehirn zu bestimmen, müsste eine Liquorpunktion erfolgen, mit der sich die Rückenmarksflüssigkeit untersuchen lässt. Eine solche Untersuchung ist jedoch mit vielen Risiken verbunden und wird nur in Ausnahmefällen (und eigentlich auch nur zu Forschungszwecken und nicht zur Diagnose) durchgeführt.

Dennoch hat der Serotoninwert im Blut klinische Relevanz, wenn auch in einem anderen Zusammenhang. Ist er erhöht, kann dies ein Anzeichen für einen Karzinoid-Tumor sein. Diese Tumore im neuroendokrinen System verstärken häufig die Produktion von Serotonin und anderen Substanzen, was zu einem erhöhten Serotoninspiegel führt.

Ein niedriger Serotoninspiegel im Blut hat bislang jedoch noch keine klinische Bedeutung. Möglicherweise kann sich das in Zukunft jedoch ändern, wenn die Forschung weitere Zusammenhänge zwischen dem Serotonin im Blut und physischen oder psychischen Erkrankungen identifiziert.

Fazit zu Serotoninmessung im Blut

Es ist möglich, den Serotoningehalt im Blut zu bestimmen, um Hinweise auf einen möglichen Karzinoid-Tumor zu erhalten. Hinsichtlich Depressionen oder anderen psychischen Erkrankungen hat der aus dem Blut bestimmte Serotoninwert keinen diagnostischen Wert, da der Botenstoff nicht die Blut-Hirn-Schranke passieren kann und deshalb keine Aussage zur Serotoninkonzentration im Gehirn möglich ist.

Quelle

[1] https://www.labor-lademannbogen.de/analysen/analysen-spektrum/analysenverzeichnis/analysis/show/alphabetisches-analysenverzeichnis/serotonin/
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